Backen mit Kokosöl

Backen mit Kokosöl
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Ein alter Geheimtipp unter Vermietern lautet ja, vor Besichtigungsterminen mit Interessenten in der betreffenden Wohnung einen Kuchen zu backen. Denn dort, wo Frischgebackenes auf dem Tisch steht, fühlen sich instinktiv alle sofort wohlig und geborgen. Kein Wunder: Die Hitze des Ofens, der angenehme Geruch, das leckere, noch warme Gebäck – wer will da nicht sofort einziehen?

Zucker, Weizenmehl, Butter und Milch – heute nicht mehr selbstverständlich

Nun ist es jedoch so, dass heutzutage immer mehr Menschen auf viele, früher absolut übliche Backzutaten verzichten wollen oder müssen. Sei es, dass sie aus Überzeugung vegetarisch/vegan leben, aufgrund von Allergien oder Erkrankungen beispielsweise mit Laktose oder Gluten Schwierigkeiten bekommen oder zuckerreduzierte Diäten einzuhalten haben. So manches gut gemeint angebotene Stück Kuchen bringt diejenigen dann eher in Erklärungsnot oder in die Situation, aus Höflichkeit gegen die eigene Überzeugung oder wider besseren Wissens doch zuzugreifen.

Kokosöl – eine echte Alternative

Wie man ohne Zucker, dennoch mit reichlich Geschmack backen kann, hatten wir Ihnen hier ja bereits ausführlich erklärt, ebenfalls, wie man sich glutenfrei ernähren kann und was bei Laktoseintoleranz hilft.

Heute haben wir eine echte Back-Alternative zur klassischen Butter bzw. zum Butterschmalz für Sie im Programm: Kokosöl.

Kokosöl – streichfertige Exotik

Kokosöl, auch als Kokosnussöl oder Kokosfett bezeichnet, ist ein aus dem weißen Fruchtfleisch der Kokosnuss gewonnenes Fett. Es ist beliebt aufgrund seiner hohen Konzentration an enthaltener Laurinsäure, einer mittelkettigen Fettsäure. Keinesfalls verwechseln sollte man Kokosöl mit den in den Kühlregalen der Supermärkte erhältlichen Plattenfetten, die zwar gleichen Ursprungs, aber meist industriell gehärtet sind. Am besten bedient und auf der sicheren Seite ist man mit einem nativ gepressten Kokosöl in Bioqualität. Je nach Umgebungstemperatur ist dies entweder fest (Kühlschrank), streichfest (Raumtemperatur) oder flüssig (nach leichtem Erhitzen) und kann sowohl als Brotaufstrich – pur oder als Butterersatz – als auch in der Küche zum Kochen, Braten und Frittieren eingesetzt werden. Es verleiht allen Gerichten eine leicht exotische Note, ohne unangenehm hervorzuschmecken. Besonders gut geeignet ist es auch zum Backen, allerdings muss man hier bei herkömmlichen Rezepten einige Kleinigkeiten beachten:

Tipps zum Backen mit Kokosöl

– Je nachdem, ob im klassischen Rezept festes, flüssiges oder streichfestes Fett gefordert ist, sollten Sie das Kokosöl zunächst entsprechend „in Form“ bringen, indem Sie es entweder gut durchkühlen, in der Küche Zimmertemperatur annehmen lassen oder es im Wasserbad leicht erwärmen, bis es flüssig ist.

– Kokosöl enthält, anders als andere Fette, quasi kein Wasser und auch keine Kohlenhydrate sowie Eiweiß. Somit kann die im Backrezept vorgesehene Menge an Fett nicht immer eins zu eins substituiert werden. Über den Daumen gepeilt sollte man stattdessen etwa 60 Prozent der angegebenen Fettmenge an Kokosöl verwenden. Bei Bedarf kann man, um die gewünschte Konsistenz des Teigs zu erzielen, dann noch schlückchenweise bis zu 40 Prozent Wasser ergänzen, bis es passt.

– Wenn das Gebäck explizit vegan sein soll, ist Kokosöl auch als Butterersatz in Glasuren und zum Einfetten des Backblechs geeignet.

Wenn Sie das beherzigen, steht Ihrem Backvergnügen mit Kokosöl nichts mehr im Weg.

Zum Schluss verraten wir Ihnen noch unser Lieblings-Backrezept mit Kokosöl:

Kokos-Cheesecake

Zutaten:

  • 175 g trockene Kokoskekse
  • 2 Prisen Salz
  • 50 ml Kokosöl + etwas  mehr zum Einfetten der Form
  • 1 Vanilleschote
  • 500 g Quark (Fettstufe)
  • 200 g Schmand
  • 200 g Zucker
  • 1 EL Limettensaft
  • 3 Eier
  • 2 EL Speisestärke

Zubereitung:

Backofen auf 150° Celsius vorheizen. Eine Springform von innen gut mit Kokosöl (Zimmertemperatur) einfetten.

Die Kekse in einer Küchenmaschine fein hacken. Kokosöl im Wasserbad flüssig werden lassen und über die Kekskrümel geben, mit einer Prise Salz würzen und gut vermengen. Die Masse ergibt später den Boden, dementsprechend verteilt man sie nun gleichmäßig und glatt in der Form.

Für die Füllung die Vanilleschote auskratzen und das Mark in eine Schüssel geben. Quark, Schmand, Zucker, Limettensaft und eine Prise Salz hinzugeben und alles gut verrühren. Die Eier hinzugeben und ebenfalls verrühren. Am Schluss noch die Speisestärke durch ein Sieb über die Masse geben, vorsichtig untermixen und gleichmäßig auf dem Keksboden verteilen.

Den Kuchen im Backofen auf der mittleren Schiene ca. 45 Minuten backen und dann im ausgeschalteten Ofen noch etwa eine Stunde ziehen lassen. Danach den fertigen Kuchen herausnehmen, in der Küche aus- und anschließend im Kühlschrank vollständig durchkühlen lassen (ggf. über Nacht) und kalt servieren. Dazu schmecken gezuckerte Heidelbeeren.

Guten Appetit!

 

Was sonst noch alles in der Kokosnuss steckt, haben wir in einem anderen Beitrag schon einmal für Sie zusammengefasst.

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