Blasenentzündung: Vom Vorbeugen und Behandeln

Blasenentzuendung
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Die Chance ist sehr groß, dass Sie wissen, wovon wir in diesem Artikel sprechen. Vorausgesetzt, Sie sind eine Frau. Warum die Chance groß ist? Vielleicht wussten Sie es noch nicht, aber jede zweite Frau hat in ihrem Leben mindestens einmal eine Blasenentzündung. Männer hingegen bleiben weitestgehend davon verschont. Gerade einmal 2 % erkranken bis zu ihrem 79. Lebensjahr an einer Blasenentzündung, ab dem 80. Lebensjahr erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf geringe 5 %.

Männer vs. Frauen

Warum leiden Frauen so viel öfter an einer Blasenentzündung? Wenn Sie den menschlichen Körper anatomisch betrachten, liegt dies auf der Hand. Der Harnweg der Frau ist lediglich 4-5 cm lang, die Harnröhre des Mannes hingegen 20-25 cm. Zudem liegt die der Frau sehr nah an dem After und Bakterien aus dem Darm, die oft verantwortlich für eine Blasenentzündung sind, haben eine weitaus größere Chance in die Harnröhre zu gelangen.

Ursachen für Blasenentzündungen

Bakterien gelangen durch die Harnröhre in die Blase. In vielen Fällen handelt es sich um das Bakterium Escherichia coli (kurz: E. Coli genannt), das normalerweise in der menschlichen Darmflora zu finden ist. Erreger für eine Entzündung können in seltenen Fällen auch Staphylokokken, Streptokokken oder Pilze sein. Bei dem Mann ist meist die Prostata entzündet bzw. diese löst die Blasenentzündung aus.

In der Schwangerschaft weiten sich durch die Hormonveränderungen die Harnwege und somit können Keime leichter Eintritt finden. Einige Frauen haben nach dem Geschlechtsverkehr Probleme mit Blasenentzündungen. Auch ein Katheter kann unliebsamen Bakterien das Eindringen erleichtern.

Häufige Krankheitssymptome

Sie spüren relativ schnell, dass sich etwas beim Wasserlassen nicht korrekt anfühlt. Ein leichtes Brennen und Schmerzen im Unterleib sind meist die ersten Hinweise. Oft ist der Harndrang auch verstärkt. Ihr Urin kann außerdem trüb aussehen oder einen unangenehmen Geruch haben.

Bei schwereren Verläufen kann sich Blut im Urin wiederfinden. Meistens können Sie dies durch eine leichte Verfärbung des Urins erkennen, manchmal ist es für das menschliche Auge jedoch auch nicht sichtbar.

Wie Sie eine Blasenentzündung selbst behandeln können

Nicht immer sind Antibiotika notwendig. Bei leichteren Verläufen eines Harnwegsinfektes bzw. einer Blasenentzündung reichen pflanzliche Medikamente und entsprechende Maßnahmen aus und bereits nach einer Woche haben Sie alles vielleicht schon überstanden.

  • Mannose: Vor allem in Mannose, einen Einfachzucker, wird mittlerweile viel Hoffnung gesetzt, denn diese fungiert als Bestandteil von Membranen und kleidet die Innenwände des Harntrakts aus. In kleinen Mengen kommt Mannose bereits in der Natur vor. Der menschliche Körper produziert selbst D-Mannose, die durch Nahrungsergänzung sinnvoll angereichert werden kann.
  • Viel trinken: Wichtig ist zudem, dass Sie die Bakterien ausspülen. Also trinken Sie mindestens 2–3 Liter am Tag, sobald Sie die ersten Anzeichen einer Blasenentzündung spüren, wenn dem gesundheitlich ansonsten nichts im Wege steht. Am besten wählen Sie einen Blasentee, der unterstützt mit verschiedenen Kräutern die Ausschwemmung der Blase.
  • Wärmezufuhr: Wärme entspannt die Blasenmuskulatur zudem zusätzlich und lindert die Schmerzen – genau wie warme Sitzbäder.
  • Backpulver: Auch das Hausmittel Backpulver kann helfen – es macht Ihren Urin basisch und mindert somit das Brennen während des Wasserlassens. Mixen Sie ein Glas Wasser mit einer Messerspitze Backpulver und trinken Sie zweimal täglich ein Glas für maximal drei Tage.

Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Da viele Frauen wissen, wie sich ein Harnwegsinfekt bzw. eine Blasenentzündung anfühlt, können Sie zuerst selbst versuchen Ihre Blase wieder auf Vordermann oder eher gesagt „auf Vorderfrau“ zu bringen, bevor Sie zum Arzt gehen. Wenn Sie allerdings schwanger sind, unter Diabetes leiden oder wiederholt von Entzündungen betroffen sind, sollten Sie nicht lange zögern. Auch Männer sollten direkt einen Arzt aufsuchen.

Werden Ihre Beschwerden nach einer Selbstbehandlung nach einigen Tagen nicht besser, bekommen Sie Fieber oder tritt Blut im Urin auf, sollten Sie sich ebenfalls an einen Arzt wenden. Dieser kann Ihren Urin untersuchen und mit Ihnen den weiteren Behandlungsweg besprechen.

Wie können Sie Blasenentzündungen vorbeugen?

Im Alltag können Sie ein paar einfache Dinge beachten und sich vielleicht so eine unangenehme Blasenentzündung sparen. Stellen Sie im Winter sicher, dass Ihre Nieren- und Blasengegend immer warm geschützt ist und setzen Sie sich nicht auf kalte Flächen. Stärken Sie Ihr Immunsystem, damit Ihr Körper jegliche Anzeichen eigenständig direkt abwehren kann. Im Sommer sollten Sie nasse Badebekleidung direkt wechseln. Trinken Sie zudem ausreichend, sodass Ihre Blase tagtäglich gut durchgespült wird. Tragen Sie bestenfalls Baumwollunterwäsche, die Sie mindestens bei 60 Grad °C waschen. Geben Sie Keimen keine Chance sich einzunisten!

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