Was Sie über Schwitzen wissen sollten

Kräuterhaus Sanct Bernhard - Schwitzen
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Vermutlich tut es niemand gerne, doch alle tun es trotzdem mehr oder weniger: Schwitzen! Zwischen 0,5 Liter beim Nichtstun und 6 Liter bei Hitze bzw. körperlicher Anstrengung ist alles normal. Ein Ironman-Teilnehmer kann auch durchaus 16 Liter Schweiß pro Tag an seine Umgebung abgeben.

Welche Arten von Schweiß gibt es?

Schweiß ist nicht gleich Schweiß. Schwitzen bei Hitze, das hat jeder von uns schon einmal erlebt. Doch auch das Schwitzen, das nicht temperaturabhängig ist, werden die meisten von uns kennen. Beim Vorstellungsgespräch in einem gut gekühlten Raum. Bei einem ersten Date im Winter, … Wieso schwitzen wir auch bei Kälte?

  • Thermisches Schwitzen: Es gibt zwei Arten des Schwitzens: das thermische Schwitzen und das stressbedingte Schwitzen. Wenn es warm ist, schwitzt der Körper, um durch das Verdunsten einen Kühlungseffekt zu erzielen. Hier sondern nur die ekkrinen Schweißdrüsen Schweiß ab. Das ist das thermische Schwitzen.
  • Stressbedingtes Schwitzen: Psychisch bedingtes Schwitzen steht oftmals im Zusammenhang mit einer allgemeinen inneren Unruhe oder Stress und kann sich auch durch Schwitzen in der Nacht äußern. Beim stressbedingten Schwitzen sondern sowohl die ekkrinen als auch die apokrinen Schweißdrüsen Schweiß ab. Die ekkrinen Schweißdrüsen sind 0,4 mm dick und befinden sich im Grunde überall am Körper verteilt. Jeder Mensch hat zwischen 2 und 4 Millionen davon. Die meisten befinden sich in den Handinnenflächen, in den Achseln und den Ellenbeugen, der Stirn und an den Fußsohlen. Die apokrinen Schweißdrüsen nennt man auch „Duftdrüsen“. Mit ihren 0,5 mm sind sie etwas größer als die ekkrinen Schweißdrüsen und treten auch nur in bestimmten Körperregionen auf (Achsel, Brustwarze, Genital- und Analregion, Bauchnabel und Gesichtsbereich). Sie münden immer in ein Haarfollikel und sondern ihr Sekret in stark emotionalen Situationen ab. Ihre Arbeit beginnen sie, sobald wir in die Pubertät kommen.

Woraus besteht Schweiß?

99 % unseres Schweißes besteht aus Wasser. Je nach Ernährung, Umgebungstemperatur und Trainingszustand variiert die Zusammensetzung des restlichen Prozents. Mit dabei sind:

  • Natrium-, Chlorid- und Kaliumionen (und weitere Salze)
  • Cholesterin
  • Harnstoff und Harnsäure
  • Fettsäuren
  • Aminosäuren
  • Ammoniak
  • Zucker
  • Milchsäure
  • Ascorbinsäure (= Vitamin C)

Warum riecht Schweiß?

Frischer Schweiß riecht nach fast gar nichts, da er zum Großteil einfach nur aus Wasser besteht. Jedoch haben wir auf unserer Haut – und vor allem im Schweißdrüsenbereich – viele gute Bakterien, die uns eigentlich vor krankmachenden Bakterien schützen. Ebendiese machen sich vor allem über die Fettsäuren her und spalten sie in zwei neue Stoffe auf: Buttersäure und Ameisensäure. Erstere riecht ranzig, Letztere riecht säuerlich. Et voilà, fertig ist der neue Duft „Eau de Schweiß“!

Was hilft gegen Schweißgeruch?

Um dem unangenehmen Schweißgeruch den Kampf anzusagen, wählt man am besten antibakterielle Wirkstoffe, damit die Bakterien aus unseren Ausdünstungen nicht mehr Butter- und Ameisensäure herstellen. Natürliche Stoffe, die hier helfen, sind:

  • Teebaumöl
  • Schafgarbe
  • Salbei
  • Schachtelhalm
  • Natron

In vielen unserer Deos finden Sie genau diese Stoffe, mit denen Sie auch gut durch heißere und anstrengendere Tage kommen!

Wieso ist Aluminium in vielen Deos?

Aluminium ist ein effektives Anti-Transpirant mit adstringierender Wirkung, was heißt, dass es die Poren zusammenzieht, die dann deutlich weniger Schweiß absondern können. Somit gibt es auch weniger „Material“ für unsere Hautbakterien, die dann nicht so viel Butter- und Ameisensäure herstellen können, die wiederum für den unangenehmen Schweißgeruch sorgen.

Ist Aluminium in Deos giftig oder gefährlich?

Aluminium ist das dritthäufigste Element der Erdkruste. Es befindet sich somit auch in unserem Trinkwasser und in vielen pflanzlichen Lebensmitteln. Wie bei prinzipiell allem, was wir auf verschiedenen Wegen in uns aufnehmen, gilt auch für Aluminium: „Die Dosis macht das Gift.“

Neue Studien ergeben laut des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR), dass der Beitrag von aluminiumhaltigen Antitranspirantien zur Gesamtaufnahme von Aluminium deutlich geringer ist als früher angenommen.
Wer ein Übermaß an Wasser in kürzerer Zeit zu sich nimmt, überflutet somit den Körper. Eine Wasservergiftung, die im Koma oder gar tödlich enden kann, ist die Folge. Doch niemand würde deswegen auf die Idee kommen, komplett auf Wasser verzichten zu wollen. 2-3 Liter Wasser am Tag sind lebensnotwendig. Jedoch kann auch Lebensnotwendiges schädlich werden, wenn die Dosis nicht mehr stimmt.

Können wir mit unserem heutigen Lebensstil eine Aluminium-Dosis erreichen, die uns gefährlich werden kann?

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat den duldbaren Wert der Aluminiumaufnahme pro Woche auf 1 mg pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Die JECFA (gemeinsame Expertenkommission der WHO und FAO) geht hier sogar bis zu einem Wert von 2 mg pro Woche und Kilogramm Körpergewicht. Selbst wenn der kritische Wert erreicht wird, so gibt es noch eine große Distanz zwischen ihm und einer tatsächlich giftigen Dosis. Doch auch hier kann man noch einen Schritt weiter gehen: Beim Erreichen einer giftigen Dosis gelangt nicht die gesamte aufgenommene Menge an Aluminium auch wirklich in den Körperkreislauf. Wie viel in den Kreislauf gelangt? Da sind sich die Wissenschaftler noch nicht einig.

Wieso hat Aluminium einen schlechten Ruf?

Wir möchten hier 3 Gründe kurz beleuchten:

  1. Die Dialyse-Enzephalopathie
    In den 1970er-Jahren erkrankte eine bestimmte Gruppe Menschen an viel zu hohen Aluminiumdosen. In dieser Zeit bekamen Dialyse-Patienten in ihrer Dialyselösung hohe Konzentrationen von Aluminium verabreicht. Die Folge: Sprachstörungen, Krampfanfälle, Halluzinationen. Es dauerte Jahre, bis man die Ursache fand und die hohe Aluminiumkonzentration aus der Therapie verschwanden. Seitdem ist die Dialyse-Enzephalopathie – so nannte man die Erkrankung – verschwunden.
    Hierbei gilt zu beachten: Aluminium wurde hier nur gefährlich, weil eine viel zu hohe Dosis verabreicht wurde. Und zwar genau den Menschen, deren Nieren ohnehin Schadstoffe bzw. Abfallprodukte des Körpers nicht mehr filtern konnten.
  2. Eine widersprüchliche Datenlage älterer Studien: Ältere Studien lieferten außerdem eine widersprüchliche Datenlage zu Aluminium. Es geriet dadurch in Verruf, dabei hatte es dieses schlechte Image gar nicht verdient. Mittlerweile ruderte man wieder zurück. Neuere wissenschaftliche Studien liefern hier ein deutlich positiveres Bild. Bis sich diese neueren Erkenntnisse jedoch allgemein verbreitet haben und sich auch ein besseres Gefühl bei der Nutzung von Aluminium eingestellt haben wird, kann durchaus noch einige Zeit vergehen.
  3. Das Internet: In unserem Grundgesetz ist das Recht verankert, seine Meinung frei zu äußern und zu verbreiten. Ein sehr wertvolles Recht! In vielen Bereichen des Internets wird Meinung jedoch mit Faktenlage verwechselt. Halbwahrheiten, aus dem Zusammenhang gerissene Informationen, nicht richtig verstandene Studienergebnisse – dies alles kann zu einer Fehlinformation beitragen. Unbegründete Angst ist hier oft die Folge.

Deswegen – und weil es zum Thema Aluminium noch sehr viel mehr zu sagen gibt – empfehlen wir seriöse Quellen, wie z. B. diese Veröffentlichung des Bundesamtes für Risikobewertung zum Thema „Neue Studien zu aluminiumhaltigen Antitranspiranten“.

Fazit: Deo mit oder ohne Aluminium?

Schwitzen kühlt den Körper, kann aber unangenehm riechen. Jeder sollte daher auf das Gegenmittel zurückgreifen, bei dem er oder sie ein gutes Gefühl hat. Ob mit Aluminium oder ohne – in unserem Online-Shop finden Sie beide Varianten! Wer auf Aluminium verzichten möchte, sollte dies tun. Eine Angst vor Aluminium ist jedoch unbegründet.

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